J.W. von Goethe.Die Liebeslyrik. Mit 8 Jahren begann Goethe lyrische Werke zu schreiben, und diese lyrische Begeisterung verließ ihn bis zu den letzten Tagen nicht. Goethe wurde am 28. August 1749 als Sohn des Juristen und Stadtschultheißen Johann Caspar Goethe (1710-1782) und seiner Frau Katharina Elisabeth (geb. Textor,1731-1808) in Frankfurt am Main geboren. Der Vater entstammte thüringischen Handwerkerkreisen, die Mutter einer rheinfränkischen, seit mehreren Generationen in Frankfurt ansässigen Beamtenfamilie. Von den fünf Geschwistern überlebte nur Cornelia (1750-1777), mit der er in einem engen Verhältnis, 1 Goethe wuchs in einem vermögenden und kultivierten Elternhaus auf und erhielt Privatunterricht von Hauslehrern. In seiner Jugend, die er später eindringlich in der Autobiographie Dichtung und Wahrheit schilderte, wurde er Augenzeuge bedeutender historischer Ereignisse, wie der Unruhen des Siebenjährigen Krieges (Besetzung der Stadt 1759) und der Krönungsfeierlichkeiten für Joseph. II. (1764). Bereits in frühen Jahren traten die intellektuellen, dichterischen und schauspielerischen Begabungen Goethes hervor, der jedoch auf Wunsch des Vaters die juristische Laufbahn einschlug und 1765 bis 1768 in Leipzig Rechtswissenschaften studierte. In philosophischen und literaturgeschichtlichen Vorlesungen (u. a. bei Christian Fürchtegott Gellert und Johann Christoph Gottsched) kam er außerdem mit Gedankengut und Poetik der Aufklärung und Empfindsamkeit (Lessing, Klopstock) in Berührung und nahm Unterricht bei Adam Friedrich Oeser, dem Leiter der örtlichen Zeichenakademie und Freund Johann Joachim Winckelmanns. Die Leipziger Studienjahre, in die seine erste wichtige erotische Begegnung (mit Käthchen Schönkopf, der Tochter seiner Wirtsleute) und die Entstehung mehrerer Gedichte (Annette-Lieder, 1767) sowie des Schäferspiels Die Laune des Verliebten (1767-1768, gedruckt 1806) fielen, endeten mit einer lebensbedrohlichen Krankheit, die die Rückkehr ins Elternhaus erzwang. Während seiner durch Rückfälle verzögerten Genesung geriet Goethe unter den Einfluss der Stiftsdame Susanna Katharina von Klettenberg, einer Freundin seiner Mutter, die ihn zur Beschäftigung mit dem Pietismus anregte. In dieser von religiös-mystischer Lektüre (Paracelsus u. a.) dominierten Phase betrieb er auch alchimistische Experimente und porträtierte seine Mentorin später einfühlsam im sechsten Kapitel des Bildungsromans Wilhelm Meisters Lehrjahre (Bekenntnisse einer schönen Seele). 1770 erschienen seine ersten Gedichte in Buchform (vertont von Bernhard Christoph Breitkopf, unter dem Titel Neue Lieder) .Er übersiedelte nach Straßburg, wo er seine juristischen Studien wieder aufnahm und 1771 zum Lizenziaten der Rechte promovierte. Hier lernte er die 18-jährige Pfarrerstochter Friederike Brion kennen und verliebte sich in sie. Aus diesem Erlebnis entstand der Zyklus der „Friederikenlieder", deren bekannteste das „Mailied"und „Willkommen und Abschied" sind. ©Mailied Wie herrlich leuchtet Mir die Natur! Wie glänzt die Sonne! Wie lacht die Flur! Es dringen Blüten Aus jedem Zweig Und tausend Stimmen Aus dem Gesträuch, Und Freud und Wonne Aus jeder Brust. O Erd, o Sonne! O Glück, o Lust! O Lieb, o Liebe! So golden schön, Wie Morgenwolken Auf jenen Höhn! Du segnest herrlich Das frische Feld, Im Blütendampfe Die volle Welt. O Mädchen, Mädchen, Wie lieb ich dich! Wie blickt dein Auge! Wie liebst du mich! So liebt die Lerche Gesang und Luft, Und Morgenblumen Den Himmelsduft, Wie ich dich liebe Mit warmen Blut, Die du mir Jugend Und Freud und Mut Zu neuen Liedern Und Tänzen gibst. Sei ewig glücklich, Wie du mich liebst! ) Sein Studium beendet er 1771. Der Abschied von Straßburg ist auch ein Abschied von Friederike Brion.Er verlässt sie ohne eine Erklärung. So entsteht dasletzte Gedichtder „Friederikenlieder „Das Heidenröslein"". Die Biographen verbinden diesesGedicht mit Goethes Liebe zu Friederike Brion. In der Gestalt des Rösleins vermutet man ein Mädchen, das von einem Jungen verlassen wurde. Das Gedicht ist im Volkston geschrieben. Im Mai 1772 reiste Goethe nach Wetzlarals Praktikant am Reichskammergericht. Dort verliebte er sich starkin die 19-jährige Tochter des Amtmannes Buff Charlotte Buff, die mit Goethes Freund verlobt war.1774 schreibt er seinen berühmten autobiographischen Roman in Briefen „Die Leiden des jungen Werthers," Und nun die weiteren Liebeserlebnisse aus Goethes Leben In Frankfurt verliebte sich der Dichter in Lilli Schönemann, in die 16-jährigeTochter des Frankfurter Bankiers. Er schreibt das Gedicht „Neue Liebe, neues Leben". Goethe verlobt sich mit Lilli, doch er spürt bald,dass er kein braverFamilienvater werden kann. Willkommen und Abschied Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde! Es war getan fast eh gedacht. Der Abend wiegte schon die Erde, Und an den Bergen hing die Nacht: Schon stand im Nebelkleid die Eiche, Ein aufgetürmter Riese, da, Wo Finsternis aus dem Gesträuche Mit hundert schwarzen Augen sah.
Der Mond von einem Wolkenhügel Sah kläglich aus dem Duft hervor Die Winde schwangen leise Flügel, Umsausten schauerlich mein Ohr; Die Nacht schuf tausend Ungeheuer, Doch frisch und fröhlich war mein Mut: In meinen Adern welches Feuer! In meinem Herzen welche Glut!
Dich sah ich, und die milde Freude Floß von dem süßen Blick auf mich; Ganz war mein Herz an deiner Seite Und jeder Atemzug für dich. Ein rosenfarbnes Frühlingswetter Umgab das liebliche Gesicht, Und Zärtlichkeit für mich - ihr Götter! Ich hofft es, ich verdient es nicht!
Doch ach, schon mit der Morgensonne Verengt der Abschied mir das Herz: In deinen Küssen welche Wonne! In deinem Auge welcher Schmerz! Ich ging, du standst und sahst zur Erden, Und sahst mir nach mit nassem Blick: Und doch, welch Glück, geliebt zu werden! Und lieben, Götter, welch ein Glück
В седло! Я зову сердца внемлю! Лишь миг — и конь летел стрелой. Уже баюкал вечер землю И ночь повисла над горой. В тумане дуб, гигантом в латах, Там возвышался в этот час, Где тьма, таясь в кустах косматых, Смотрела сотней черных глаз. Луна сквозь дымку, с гребня тучи, Смотрела грустно в вышине, Крылатых ветров рой летучий Свистел свирепо в уши мне. Ночные страхи мчались с нами, Но был я весел, бодр мой конь: В моей душе какое пламя! В моей крови какой огонь!
Мы вместе. Счастья неземного Исполнен взор желанный твой. Я был с тобой всем сердцем снова, Мой каждый вздох — тебе одной. Твой милый облик, детски строгий, Весны румянец озарил, И этой нежности, о боги, Я жаждал, но не заслужил. Hо — ах! — уже зари сиянье, И сердце сжал разлуки страх. Какой восторг в твоем лобзанье! Какая боль в твоих очах! Я уходил. Слезы участья Ты не могла во взоре скрыть. Но все ж любить — какое счастье! И счастье все ж любимым быть! (Перевод В. Морица [I, 71—72]) Neue Liebe, neues Leben Herz, mein Herz, was soll das geben? Was bedränget dich so sehr? Welch ein fremdes, neues Leben! Ich erkenne dich nicht mehr. Weg ist alles, was du liebtest Weg, warum du dich betrübtest, Weg dein Fleiß und deine Ruh - Ach, wie kamst du nur dazu! Fesselt dich die Jugendblüte, Diese liebliche Gestalt, Dieser Blick voll Treu und Güte Mit unendlicher Gewalt? Will ich rasch mich ihr entziehen, Mich ermannen, ihr entfliehen, Führet mich im Augenblick, Ach, mein Weg zu ihr zurück. Und an diesem Zauberfädchen, Das sich nicht zerreißen läßt, Hält das liebe, lose Mädchen Mich so wider Willen fest; Muß in ihrem Zauberkreise Leben nun auf ihre Weise. Die Verändrung, ach, wie groß! Liebe! Liebe! laß mich los! 10 Jahre dauert diese Weimarer Zeit. Dann wird es Goethe zu eng und er flieht nach Italien.„Die Veränderung, ach, wie groß! Liebe! Liebe! Lass mich los!"Aufenthalt in Italien (1787-1790) entstehen seine „Römischen Elegien", Liebesgedichte, die er Christiane Vulpius gewidmet hat. Sie war ein Mädchen aus dem Volk, eine einfache Blumenmacherin. Und obwohl esnicht allen gefiel, machte er Christiane zu seiner Frau, sie wurde die Mutter seiner 5 Kinder, von denen jedoch nur eines am Leben blieb. У Иоганна Вольфганга Гёте и его супруги Кристианы родилось пятеро детей. Дети, родившиеся после старшего сына Августа не выжили: один ребёнок родился мёртвым, остальные умерли в течение нескольких дней или недель. У Августа родилось троё детей: Вальтер Вольфганг, Вольфганг Максимилиан и Альма. Август умер за два года до смерти своего отца в Риме. Его супруга Оттилия Гёте родила после смерти мужа от другого мужчины дочь Анну Сибиллу, которая умерла спустя год. Дети Августа и Оттилии не вступали в брак, поэтому род Гёте по прямой линии прервался в 1885 году. Фридрих Георг (род 1657) (ещё 8 братьев и сестёр) | Иоганн Каспар Гёте + Катарина Элизабет Текстор ______________|_______________________ | | | Иоганн Вольфганг Корнелия* невыжившие дети + Кристиана Вульпиус | |____________________________________________ | | Август четыре невыживших ребёнка + Оттилия фон Погвиш |_______________________________ | | | Вальтер Вольфганг Альма (*) У Корнелии родилось две дочери: Мария Анна Луиза и Катарина Элизабет Юлия. У Луизы в браке с Людвигом Николовиусом родилось девять детей. Четверо из них умерло рано либо не имели детей. Потомки оставшихся пятерых живы и в настоящее время Im Jahre 1813 hat Goethe das Gedicht „Gefunden" geschrieben.Er hat es Christiane Vulpius gewidmet, sie lebten schon 25 Jahre zusammen Gefunden Ich ging im Walde So für mich hin, Und nichts zu suchen, Das war mein Sinn. Im Schatten sah ich Ein Blümchen stehn, Wie Sterne leuchtend, Wie Äuglein schön. Ich wollt es brechen, Da sagt' es fein: Soll ich zum Welken Gebrochen sein? Ich grubs mit allen Den Würzlein aus, Zum Garten trug ichs Am hübschen Haus. Und pflanzt es wieder Am stillen Ort; Nun zweigt es immer Und blüht so fort. 1814, Бродил я лесом... В глуши его Найти не чаял Я ничего. Смотрю, цветочек В тени ветвей, Всех глаз прекрасней, Всех звезд светлей. Простер я руку, Но молвил он: "Ужель погибнуть Я осужден?" Я взял с корнями Питомца рос И в сад прохладный К себе отнес. В тиши местечко Ему отвел. Цветет он снова, Как прежде цвел. 26 августа 1813 (Перевод И. Миримского) ©Das Veilchen Ein Veilchen auf der Wiese stand Gebückt in sich und unbekannt; Es war ein herziges Veilchen. Da kam eine junge Schäferin, Mit leichtem Schritt und munterm Sinn, Daher, daher, Die Wiese her, und sang. Ach! denkt das Veilchen, wär ich nur Die schönste Blume der Natur, Ach, nur ein kleines Weilchen, Bis mich das Liebchen abgepflückt Und an dem Busen matt gedrückt! Ach nur, ach nur Ein Viertelstündchen lang! Ach! aber ach! das Mädchen kam Und nicht in acht das Veilchen nahm, Ertrat das arme Veilchen. Es sank und starb und freut' sich noch: Und sterb ich denn, so sterb ich doch Durch sie, durch sie, Zu ihren Füßen doch. Heidenröslein [Volkslied-Umdichtung] Sah ein Knab ein Röslein stehn, Röslein auf der Heiden, War so jung und morgenschön, Lief er schnell, es nah zu sehn, Sahs mit vielen Freuden. Röslein, Röslein, Röslein rot, Röslein auf der Heiden. Knabe sprach: Ich breche dich, Röslein auf der Heiden! Röslein sprach: Ich steche dich, Daß du ewig denkst an mich, Und ich wills nicht leiden. Röslein, Röslein, Röslein rot, Röslein auf der Heiden. Und der wilde Knabe brach 's Röslein auf der Heiden; Röslein wehrte sich und stach, Half ihm doch kein Weh und Ach, Mußt es eben leiden. Röslein, Röslein, Röslein rot, Röslein auf der Heiden. In dieser Zeit befand er sich wieder unter dem Einflusseines starken Gefühls zu Marianne von Willemer.Das war eine 30-jährige hochbegabte Bühnenkünstlerin. Er hat sie auf seiner Rhein-Main-reise kennengelernt. In den Gedichten trägt sie den Namen Sulejka. 1823 in MarienbadUlrike von Levetzow war erst 19 Jahre alt, sie verehrte den Dichter herzlich.Es war die letzte, bevor er sich in sein Alter ergab. Целуйте девушек везде, Любите их всегда, И вы не будете жалеть Об этом никогда.
"Искусство ловить недотрог". Пожалуй, легче, чем цветы, Срывать награды у девицы; С трудом добьешься первой ты — Сама собой вторая мчится. Но, вырываясь из объятья, Она кричит: не троньте платье Вы бога ради и за мной Спешите молча в час ночной. Идем. Вдруг с нежностью она: О милый! Время мы теряем, Минута счастья нам дана, А мы от счастья убегаем. (Перевод А. Гугнина) Стихотворение "Любовь и добродетель" завершается так: Когда любезной нашей мать Советы вздумает давать, Про долг, про совесть говорит, А милая от них бежит — Затем, что пламень наш греховный И поцелуй ее влекут, — Друзья! упрямства больше тут, Чем доброй верности любовной! Когда же мать свое возьмет, И сердце в цепи закует, И злопыхательски следит, Как милая от нас бежит, — Лишь сердца юности не зная, Торжествовать возможно ей. Друзья! тут ветреность скорей, Чем добродетель записная! Перевод А. Кочеткова Ueber allen Gipfeln ist Ruh, In allen Wipfeln Spuerest du Kaum einen Hauch, Die Voegelein schweigen im Walde. Warte nur, balde Ruest du auch. Горные вершины Спят во тьме ночной, Тихие долины Полны свежей мглой; Не пылит дорога, Не дрожат листы... Подожди немного — Отдохнешь и ты! М.Ю. Лермонтов
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